Legende

Legende

Unweit von Żary in einem herrlichen Buchen- und Fichtenwald, auch Grüner Wald genannt, an der Stelle, wo sich der Höhenzug schroff zum Todestal und Tiefen Grund absenkt, liegt ein prachtvolles, gemauertes Schloss. Schlossherr war hier der Ritter Kuno.

Eines Tages klopfte an die Schlosspforte des ehrwürdigen Kriegers ein geheimnisvoller Gast, der auf einem Fuß hinkte. Er redete auf Kuno ein, Metall zu Gold machen zu können. Kuno konnte der Versuchung nicht widerstehen, schnell reich zu werden, und schloss mit dem Bösen einen Pakt, der ihn ganz veränderte. Er sammelte eine Räuberbande und bereicherte sich, indem er Kaufleute und Dörfer überfiel. Das böse Treiben seiner Räuberbande wurde zum ernsten Problem, so dass die Oberhäupter von den drei nahe gelegenen Städten Żagań, Żary und Lubsko beschlossen haben, mit ihnen abzurechnen. Die vereinten Kräfte stürmten Kunos Raubnest, aber die Eroberung der Raubfeste war nicht einfach. Die Burg war von steilen Böschungen und Sumpf umgeben. Nach einem harten Kampf und zahlreichen Verlusten gelang es den Truppen endlich ins Schloss einzudringen. Der Ritter sah sein Spiel verloren. Nun konnte ihn nur ein Sprung über die Palisade die Flucht ermöglichen. Als er zum Sprung bereit war, öffnete sich die Erde, eine haushohe rote Lohe zuckte aus dem Boden auf und verschlang den Raubritter. Das Loch in der Erde füllte sich mit dickroter, übelriechender Flüssigkeit. Mit vereinten Kräften wälzte man einen Stein über das Loch, um die Öffnung der Hölle zu schließen. So forderte der Teufel Kunos Seele und entführte seinen Kumpan direkt in die Hölle.

Der Rest der Burgleute ergab sich, das Schloss wurde verbrannt, und Ursula, Kunos Ehefrau, trat bei den Ursulinen als Nonne ein.

Dreihundert Gefallene aus Lubsko fanden unter einem Hügel ihre Ruhestätte. Ein großer Stein wurde als Denkmal darüber aufgerichtet.

Die Gefallenen aus Żary und Żagań wurden auf ihren Stadtfriedhöfen bestattet.

Seit dieser Zeit besteht der Schurkenhaufen nicht mehr und so gefährdet er auch keinen mehr.


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