Bergbau

Bergbau

Im XIX. Jh. und in der ersten Hälfte des XX. Jh. gab es in der Umgebung von Żary viele Braunkohlebergwerke, sowohl als Tage- als auch als Tiefbau. In Żary befand sich nach dem II. Weltkrieg sogar das Bezirksbergamt und Gesamtpolnischer Braunkohlenverein.

In den umliegenden Wäldern gibt es heute immer noch viele Spuren nach dem Kohlenabbau und dem Kohle begleitenden Ton und Glasersand. Wenn wir den Routen von Sorauer Knappen folgen, kann man die Spuren von Umschlagstellen, Schächten, Brikettfabriken, Kraftwerk oder auch Schalseilbahn finden, die vom Bergwerk bis zur Verladeanlage (heutzutage gibt es dort ein Wohnhaus) verlief, und die in der Wohnsiedlung gelegen war. Heute sind nur Säulen nach der Bahn übrig geblieben.

Bearbeitet von: Ireneusz Brzeziński


auf den Fotos: Überreste des Schrägschachts "Minna" und ein Fragment des Braunkohleflözes.

auf den Fotos: Überreste des Schrägschachts „Minna“ und ein Fragment des Braunkohleflözes.

Ehemalige Braunkohlengruben aus der Region Żary

In der Region um Żary dauerte die Gewinnung von Braunkohlen und keramischen Tonen, die die Braunkohleflöze begleiteten, von der zweiten Hälfte des XIX. Jhs. bis zu den 60er Jahren des XX. Jhs. Die erste Braunkohlengrube in dieser Region war die Grube „Zur Hoffnung”, die 1854 im städtischen Waldgebiet entstanden ist. Der Bergbau erfolgte an den Stellen, wo die Kohleflöze oberflächennah lagen, was mit der Faltung und Stauchung durch das skandinavische Inlandeis der ursprünglich tiefer gelegenen kohleführenden Formationen zusammenhing. Die schräg verlaufenden Kohleflöze, die an der Oberfläche als Streifen von Braunkohleaufschlüssen sichtbar sind, wurden anfangs in vielen kleinen Gruben abgebaut, die sich am Anfang des XX. Jhs. zu größeren Braunkohlewerken zusammengeschlossen haben.

Die Kohle wurde hier überwiegend im Untertagebau mit Hilfe von Vertikal- und Schrägschächten (sog. Bremsberg) in der Teufe von etwa einigen zig Metern gewonnen. Das größte Bergwerk der Region um Żary aus der Nachkriegszeit war die Grube „Henryk“, die das Kohleflöz mit demselben Namen abgebaut hat. Im Höhepunkt ihrer Entwicklung förderte sie täglich 500 Tonnen aus etwa 30 Schächten. Im Jahre 1966 wurde diese Grube stillgelegt, weil die Kohlegewinnung u.a. wegen der schwierigen Abbaubedingungen der gefalteten Kohleflöze unrentabel wurde.


Landkarte mit historischen Gruben im Grünen Wald (Sorauer Wald)

Landkarte mit historischen Gruben im Grünen Wald (Sorauer Wald)

Ehemalige Braunkohlengrube „Marie III“ im Grünen Wald (Sorauer Wald)

Die Braunkohle-Untertagegrube „Marie III”, gelegen in den historischen Grenzen des Sorauer Waldes, ist in den 80er Jahren des XIX. Jhs. entstanden und war in den Jahren 1886-1912 in Betrieb. Gleichzeitig mit der Kohlegewinnung im Untertagebau wurden in seinem östlichen Teil keramische Tone im Tagebau gewonnen. Spuren ehemaliger Hohlräume vom Tage- und Untertagebau und Grubenbauwerken sind heute im Gelände sichtbar, in einem Gebiet von einer Fläche von 9 ha. Der besterhaltene Anlagenteil ehemaliger Grube ist der Damm der Transportstrecke, die die Bergbauschächte verband und entlang der Abbauhohlräume verlief (Foto 1). Zu seinen beiden Seiten sind regelmäßig gelegene, kleine, rundliche, stellenweise wassergefüllte Senken sichtbar. Es sind Spuren von eingebrochenen Bergbauhohlräumen (Foto 2).

Das Gelände über den unterirdischen Bergbaugängen unterliegt einer ständigen langsamen Absenkung, in deren Folge wassergefüllte Senken entstehen, die heute einen interessanten Lebensraum für viele Pflanzengesellschaften darstellen (Foto 3). Teile der Ummauerung der Bergbauschächte und die Fundamente der Befestigung von seilgeführten Einrichtungen sind bestens sichtbar im mittleren Teil der Grube neben dem Wanderweg, am Eingang zum Grünen Wald und im niederen und oberen Grubenteil (Foto 4). In historischen Grenzen des Grünen Waldes (Sorauer Waldes) befand sich auch die Grube „Hainwiese”, die in den Jahren 1878-1886 in Betrieb war. Ihre Überreste sind im Gelände viel weniger erkennbar, und die einzige Bergbauspur sind die länglichen, wassergefüllten Senken.


Die Braunkohle-Untertagegrube „Marie III” im Grünen Wald (Sorauer Wald)

Spuren der Abbauhohlräume der ehemaligen Grube „Marie III” sind in einem Streifen von etwa 580 m Länge und 50 bis 95 m Breite sichtbar. Die Grube wurde im Bereich des Kohleflözes errichtet, der von Südwesten nach Nordosten verlief. An seinen Enden befanden sich Förderschächte, die durch den Transportweg verbunden waren, dessen Spuren in Gestalt eines im Gelände gut erkennbaren Dammes erhalten geblieben sind. Die Bergbauschächte waren auf unterschiedlicher Geländehöhe gelegen. Der Westschacht befand sich auf der Höhe von ca. 190 m ü.d.M., und der in der Nähe der Infotafel sichtbare Ostschacht war auf der Höhe von ca. 160 m ü.d.M. gelegen. Von Überresten der Bergbauschächte gibt es noch Teile der Ziegelummauerung ihrer Mundlöcher, Fundamentreste von seilgeführten Einrichtungen mit zum Teil erhaltenen Bolzen zu ihrer Befestigung sowie Ziegel-Konstruktionsfundamente des Förderturms. Im östlichen Teil des abgebauten Kohleflözes wurden auch Bildungen der Ton-Serien gewonnen, die in der keramischen Industrie Verwendung fanden. Die kleinen, zugewachsenen Tagebauteiche von einer Fläche von ca. 0,3 ha sind Überreste der Tagebauhohlräume.


Die Braunkohle-Untertagegrube „Marie III” im Grünen Wald (Sorauer Wald)

Die Braunkohle-Untertagegrube „Marie III” ist eine von zwei Gruben, die in den historischen Grenzen des Grünen Waldes (Sorauer Waldes) gelegen sind. Sie ist in den 80er Jahren des XIX. Jhs. entstanden und war in den Jahren 1886-1912 in Betrieb. Die Braunkohlen wurden hier im Untertage gewonnen, und die Lagerstätte wurde durch einige zehn Meter tiefe Schächte erschlossen. Die Fördermenge betrug im Jahre 1908 22,5 Tonnen. In der ehemaligen Sorauer Bergbauregion war das eine Grube mittlerer Größe. Ihre einzigen Überreste sind die im Gelände sehr gut erkennbaren Spuren der im Untertagebau entstandenen Abbauholräume, Teile der Ummauerung der Bergbauschächte und der Befestigungsfundamente von seilgeführten Einrichtungen sowie der Damm der Transportstrecke, die die Bergbauschächte verband.

Spuren der alten Abbauhohlräume sind die regelmäßig gelegenen, rundlichen mitunter kreisförmigen Schachtpingen im Gelände, die nach den zerstörten Grubenräumen entstanden sind. Nach Einstellung des Kohleabbaus wurden die Strecken oder Stollen durch Entfernung des Unterstützungsbaus liquidiert und sind zu Bruch gegangen, was zur langsamen Geländeabsenkung führte. Die Vertiefungen sind trocken oder mit Wasser gefüllt, und die größeren Wassersenken stellen ein gut ausgestaltetes Habitat für viele wertvolle Pflanzengesellschaften dar.

Die Transportstrecke, in Form eines Damms erhalten, verband drei Grubenschächte, zwei an seinen äußeren Randbereichen und einen im mittleren Teil; Die Überreste seiner Ziegelummauerung sind am Wanderweg sichtbar, der zum Freibad führt.


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